Bandenkrieg befürchtet. Albaner-Mafia drückt in den Drogenkrieg

Klement Balili

Clanchef Klement Balili gilt als einer der meistgesuchten Männer der Welt. Und doch wird der „Pablo Escobar des Balkans“ immer wieder in Albanien gesichtet.

Er ist einer mächtigsten Verbrecher Europas, kontrolliert den Großteil des europäischen Kokain-Handels und war in seiner Heimat Albanien zwischendurch sogar Minister: Klement Balili, der in Anlehnung an einen berüchtigten südamerikanischen Drogenboss auch „der Escobar des Balkans“ genannt wird. Die Blutspur des Mannes zieht sich bis nach Berlin.

Im Mai 2017 durchsiebt ein Maschinenpistolen-Kommando ein Lokal in der Groninger Straße in Wedding, der Wirt ballert eiskalt zurück. Obwohl insgesamt 26 Schüsse abgegeben werden, wird wie durch ein Wunder niemand verletzt. Auffällig: Wie mehrere der Angreifer ist auch der 34-jährige Wirt Albaner, stammt ursprünglich aus dem Kosovo.

„Korridor für harte Drogen“

Auslöser der Schießerei, die vor Gericht derzeit als Mordversuch in Zusammenhang mit Drogengeschäften verhandelt wird, war nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft eine nicht bezahlte Drogenlieferung und eine „erhebliche Summe Bargeld“. Ermittler befürchten, dass sie nur der Anfang einer Reihe von blutigen Auseinandersetzungen in einem neuen Drogen-Krieg war. Denn die albanische Mafia unter der Führung des Drogen-Barons Klement Balili ist nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörde Europol fest dazu entschlossen, ihre „Vormachtstellung im europäischen Drogenmarkt“ weiter auszubauen.

Drogen Albanien

Die Grafik zeigt, wie die Drogen von Albanien zu uns gelangen.
Foto: Berliner Kurier

Bereits seit Jahren ist Albanien mit seinen korrupten Behörden und durchschnittlich 218 Sonnentagen pro Jahr der Marihuanaproduzent Nummer eins in Europa. Doch laut Europol ist Albanien mittlerweile auch „Korridor für harte Drogen“, vor allem Kokain. Verantwortlich dafür soll besagter Klement Balili sein, der nach Erkenntnissen der US-amerikanischen Drogenbehörde DEA direkte Kontakte zu den südamerikanischen Drogenbossen haben soll.

Die sechs Attentäter schweigen

Unglaublich: Obwohl Balili 2014 bereits im Visier von Europol und der DEA war, wurde der Mann von der albanischen Regierung offiziell zum „Direktor des Ministeriums für Transport und Verkehr“ ernannt. Erst als die internationalen Proteste gegen seine Ernennung immer schärfer wurden, verlor der Mann das Amt wieder. Seine Drogen überschwemmen Europa und Berlin aber nach wie vor.

Inwieweit Balili oder zumindest seine Handlanger in den Weddinger Mordauftrag verwickelt sind, ist noch unklar. Denn bislang hat keiner der sechs Attentäter (27 bis 40) vor dem Gericht auch nur ein Wort von sich gegeben. Bis Juni sind noch weitere 20 Prozesstage anberaumt.

Quelle: https://www.berliner-kurier.de/berlin/polizei-und-justiz/bandenkrieg-befuerchtet-albaner-mafia-drueckt-in-den-drogenkrieg-29620828

14. Mai 2018
Rubrik: Balkan/Osteuropa/Kaukasus

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