Unter den sogenannten Linken wurde in Griechenland die Kolonialherrschaft noch mehr ausgeweitet und das Land gehört leider nicht mehr den Griechen.
„Griechenland gehört den Griechen„, rief der – wie versprochen sogar eine Krawatte tragende – griechische Premierminister Alexis Tsipras am Freitag des Jubels (über den Ausgang der Eurogruppe des 21 Juni 2018) im Zappeion-Palast aus.
Übergehen wir den Umstand, dass das konkrete Motto zum ersten Mal von Kemal Atatürk während des Aufstands der Jungtürken geprägt wurde („Die Türkei gehört den Türken„), es ist unbekannt, wie es zum Motto des Sozialisten Francois Mitterand wurde („Frankreich den Franzosen„), von dem es Andreas Papandreou und dann Alexis Tsipras abkupferte.
Welchen „Griechen“ Griechenland wirklich gehört
Die grundsätzliche Frage ist, welchen Griechen Griechenland derzeit gehört. Ich gedenke, sie Ihnen vorzustellen … und beginne ganz oben: Martin Czurnda, Εric Tourett, geschäftsführender und stellvertretender geschäftsführender Vorstand der Finanzstabilitätsfazilität (FSF). Es sind die „Griechen“ der FSF, sprich der Organisation, die entscheidend die „griechischen Banken“ kontrolliert. Sie wurden unter der SZYRIZA eingesetzt.
Lassen Sie mich Ihnen auch andere „Griechen“ vorstellen, denen Griechenland gehört: Marianne Okland, Claude Pirett, AndrewMclntyre, Eva Cenderbalic. Es sind die „Griechen“ mit schwedischen, norwegischen und anderen Wurzeln, die im Vorstand unserer Nationalbank sitzen. Ηarel De Breck, Alexander Blades, Arre Bergreen, Enrico Tomacco, David Dexter sind die „Griechen“, welche die FSF auf Basis der in dem dritten Memorandum der SYRIZA enthaltenen Regelung bei der Piräus Bank einsetzte.
Wollen Sie auch andere „Griechen“, denen Griechenland gehört? FU Chengging, YE Weilong, FENG Boming, ZHU Jianhui, IP Sing Chi. Es handelt sich um den neuen chinesischen Vorstand des Hafenträgers Piräus (OLP) unter der SYRIZA nach dem Verkauf des Mehrheitspakets. (Die Regierungen der Nea Dimokratia / ND hatten einen Vertrag über die Abtretung des Hafens an die chinesische Cosco unterzeichnet, verkauften jedoch kein Mehrheitspaket des OLP). Und wenn Sie die „Griechen“, denen Griechenland gehört, immer noch nicht satt haben, kann ich Ihnen auch weitere vorstellen. Alle Vorstandsmitglieder der Fraport Hellas, deren Vorsitzender Herr Dr. Stefan Schulte ist, sind Deutsche. Deswegen kostet an den griechischen Provinzflughäfen der Freddo mittlerweile fast fünf Euro.
Es handelt sich um die Privatisierung, die unter der SYRIZA vollendet wurde. Und lassen Sie mich nicht anfangen, schließlich etwas noch Haarsträubenderes über die Maßnahmen der Linken, nämlich Namen ausländischer Funds anführen, an welche die „roten“ Kredite übertragen wurden und denen nunmehr praktisch die Häuser und Unternehmen von Millionen Griechen gehören.
Also Hurra, mein Herr Tsipras! Griechenland gehört den Griechen, weil sie sich demnächst Geld von den Ihnen einst verhassten Finanzmärkten anstatt bei Staaten leihen werden.
Griechenland wird in den letzten 8 Jahren alltäglich verkauft
Ich schlage vor, ernst zu werden: Griechenland gehört leider nicht mehr den Griechen. Außer der Handelsschifffahrt, die sich die Deutschen „verbissen“ unter den Nagel reißen wollten ohne es letztendlich zu schaffen, den Lufttransporten, eventuell der Küstenschifffahrt (auch hier haben wir jedoch Verluste) und dem Dienstleistungssektor wird unser Heimatland in den letzten acht Jahren jeden Tagen verkauft. Amerikaner, Türken, Israelis kaufen Hotels, sprich Griechenlands „Schwerindustrie“. Franzosen sind auf unser Trinkwasser aus. Deutsche und Chinesen wollen die Versicherungsgesellschaften, die zum dritten Pfeiler der Versicherung gemacht werden.
All das begann selbstverständlich nicht unter der SYRIZA. Und zu Zeiten der Globalisierung finden natürlich internationale Joint Ventures und Allianzen statt – speziell zu einer Zeit, wo man stark ist, sind sie eine Lösung (die Telekommunikationsgesellschaft OTE wurde 2008 mit 26 Euro je Aktie verkauft und der Staatshaushalt wurde ihre Defizite los).
Natürlich sind nicht die in die Vorstände der Banken berufenen ausländischen Technokraten schuld – sie machen ihre Karriere. Es gibt jedoch eine große Wahrheit! Unter der Linken wurde die Kolonialherrschaft in Griechenland noch mehr ausgeweitet. Die tragischen Handhabungen des Referendums, für das Tsipras den Staatspräsidenten um Entschuldigung bat (damals „hatten Sie recht“) banden das Land noch mehr an den Wagen der Abhängigkeit und zwangen es, ein drittes Memorandum zu unterzeichnen, mit dem ganze Sektoren unserer Wirtschaft – allen voran die Banken – den Gläubigern übergeben wurden. Vor wenigen Wochen begannen wir außer der Wirtschaft mittels Vereinbarungen auch unsere auch unser historisches Erbe zu übergeben, sprich die Begriffe „Mazedone“ und „Mazedonien“. Folglich ist das Thema mit dem Herrn Premierminister nicht, ob Griechenland den Griechen gehört. Die Frage, die er – weil all dies auch zu seinen Tagen stattfand – zu beantworten hat, ist, wem Griechenland gehört.
Quelle: http://www.griechenland-blog.gr/2018/07/griechenland-gehoert-nicht-den-griechen/2142621/
Original in Griechisch: http://www.dimokratianews.gr/content/87587/i-ellas-dystyhos-den-anikei-stoys-ellines