Eine Pressemitteilung der VDGG Vereinigung der Deutsch-Griechischen gesellschaften e.V. zu Deutsch Griechisches Jugendwerk. Und meine Stellungnahme dazu.
Ich bin empört!
Ich habe von der VDGG Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften e.V. die unterstehende Pressemiteilung erhalten, die ich voller Empörung veröffentliche.
Die Initiative der VDGG wäre uneingeschränkt zu begrüssen, wenn sie mehr durchdacht gewesen wäre. In Griechenland herrscht zwar eine hohe Arbeitslosigkeit, die bei der Jugend ganz besonders hoch ist. So wäre eigentlich die Suche nach Möglichkeiten deren Beschäftigung VOR ORT sehr zu begrüssen. Anstatt dessen wollen aber die VDGG griechische Jugendliche nach Deutschland holen: „Im Mittelpunkt soll die Förderung beruflicher Ausbildungen junger Griechinnen und Griechen in Deutschland stehen“, heißt es. Und dann? Sollen dann die Ausgebildeten wieder nach Griechenland zurück kehren, wo es keine Arbeit gibt? Oder, weil es dort keine Arbeit gibt, hier bleiben? Lieber Vorstand der VDGG, das macht keinen Sinn. Oder doch?
Denn wenn die Jugendlichen hier in Deutschland bleiben, ist es für Deutschland gut. Für Griechenland sind sie aber definitiv verloren.
Nein, das ist nicht nur kontraproduktiv, das grenzt an Ausbeutung menschlicher Ressourcen, und das ist die Politik der deutschen Regierungen, die auch Deutschkurse in Griechenland, Spanien, Portugal usw. finanzieren, damit sie die aktiven, klugen und qualifizierten Jugendlichen aus diesen Ländern hierher bringen. In der politischen Soziologie heißt es Brain Drain. Raub von Gehirnen!
Ich bitte Sie daher: Hände weg von den menschlichen Ressourcen Griechenlands. Wenn Sie für unser Land etwas Gutes tun wollen, machen Sie lieber wieder eine Aufforstungsaktion IN GRIECHENLAND, bei der Sie griechische Jugendliche Beschäftigen, die etwas sinnvolles tun und nicht in den griechischen Großstädten in den unzähligen Cafés rumsitzen, zu sinnlosen Demos rennen, Gebäude besetzen, Zerstörungen, im Sinne einer blödsinnigen Revolution a la Tsipras begehen und die Anomie und Anarchie im Land verstärken.
Dr. Emmanuel Sarides
So freut man sich bei der Abwerbung der Jugend Griechenlands!
Hier die Pressemitteilung
Sehr geehrte Damen und Herren, die Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften nimmt das überaus drängende und aktuelle Thema der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland (60%) auf und veröffentlicht dazu die im Anhang übermittelte Pressemitteilung. Herzlichen Dank
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Wünsch
VDGG e.V.
Presseverteiler
Pressearbeit
Wolfgang Wünsch
eMail: d-w.wuensch@t-online.de
Telefon: 0511/6497727 (privat)
Telefax: 0511/6497757
Internet: www.vdgg.de
Pressemitteilung
Hohe Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland. Staatssekretärin Elke Ferner nimmt das Angebot der Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften e.V. zur Mitarbeit bei der Gründung des Deutsch-Griechischen Jugendwerks an.
Die Vorstellung, dass es um das deutsch-griechische Verhältnis nicht zum Besten bestellt ist, ist nach wie vor weit verbreitet. Die Griechinnen und Griechen in Deutschland und ihre deutschen Freunde, organisiert in der Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften e.V., engagieren sich seit Jahren auf vielen Ebenen für das Verständnis und die Freundschaft zwischen den Nationen. Nach der Durchführung eines Aufforstungsprojekts in den Jahren 2011 und 2012 finden derzeit umfangreiche Spendenaktionen – Spendenvolumen aktuell 220.000 € – für die notleidende Bevölkerung in Griechenland statt. In Griechenland herrscht seit Jahren eine inakzeptabel hohe Jugendarbeitslosigkeit von über 60 %. Die Verbesserung der Situation der Jugendlichen ist uns nunmehr ein besonders dringendes Anliegen. Die Große Koalition hat in ihre Koalitionsvereinbarung die Gründung eines Deutsch-Griechischen Jugendwerkes aufgenommen. In ersten Gesprächen mit der Staatssekretärin im Familienministerium, Elke Ferner, konnte eine Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften e.V. bei der Gründung des Jugendwerks vereinbart werden.
Bundesweit 47 Gesellschaften und Vereine bieten dazu ihre aktive Mitarbeit in der Fläche an. Ein solches Jugendwerk kann deshalb rasch mit Leben erfüllt werden. Die Vereine erklären sich bereit, bei den örtlichen Kontaktaufnahmen zwischen Schulen oder gar Arbeitgebern zu vermitteln, und helfen insbesondere die vorhandenen Sprachbarrieren zu überwinden. Am 29. Mai 2014 wird hierzu im Gustav-Stresemann Institut in Bonn ein Vorstandsseminar stattfinden. Hier sollen die Angebote der Gesellschaften vorgestellt und die verschiedenen Planungsinhalte zum Jugendwerk erläutert bzw. ausgetauscht werden. Die Präsidentin der Vereinigung, Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk, erklärte hierzu auf der Jahrestagung der Gesellschaften in Anwesenheit von Frau Parlamentarische Staatssekretärin Ferner, dass es doch schade wäre, bei dem vorhandenen Potential in den Deutsch-Griechischen Gesellschaften, ausschließlich Schüler-Austauschaktionen zu ermöglichen. Im Fokus soll vielmehr auch die Förderung beruflicher Ausbildungen junger Griechinnen und Griechen in Deutschland stehen. Die Gespräche in Bonn beginnen am 29. Mai 2014 um 14 Uhr. Alle Beteiligten wollen sich im Sinne des wichtigen Themas genügend Zeit für Aussprache und Meinungsaustausch nehmen.
Kontakt VDGG:
Wolfgang Wünsch, Pressearbeit, Kontaktdaten s.o.
Günter Leußler, Geschäftsführer, eMail: g.leussler@vdgg.de
Tel: 0208/71131 (privat) 0209/3180 013 (dienstlich) Fax: 0209/3180 090
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