Ein kleiner historischer Streifzug!
Die Gemeingüter der Erde, von den Bodenschätzen bis zur Bildung gehören allen Bewohnern dieses Planeten. Solange sich die Eigentumsrechte aus struktureller Machtaneignung und der Verfügungsgewalt des Geldes ableiten, bleiben mehr als 5 der 7,6 Milliarden Menschen ausgeschlossen.
Die Ausweglosigkeit ihrer Zukunft wird dadurch verschleiert, dass der Begriff der «Globalisierung» suggeriert, alle Menschen würden in einer Welt leben. Das ist zwar formal richtig, steht jedoch in krassem Widerspruch zu den weit auseinander liegenden Lebensbedingungen. Für große Teile der zu Zeit 7,6 Milliarden Menschen zählende Weltbevölkerung unterscheiden sich die Umstände ihres Alltags wenig von Zeiten, die andernorts 200 bis 300 Jahre zurückliegen. Solange rund 3 Milliarden Menschen alltäglich mit steigenden Tendenz ihre Notdurft in Eimern, Plastiktüren, auf Äcker oder öffentlichen Plätzen erledigen müssen, wirken futuristische Hochglanzszenarios wie Smart Städte oder Cyberintelligenz unerträglich zynisch.
Man brauchte Geld als Tauschmittel erst in dem Augenblick, in dem die Arbeitsteilung zwischen den Menschen aufgrund gesteigerter bzw. verfeinerter Bedürfnisse unübersichtlich zu werden begann. Aber selbst nach Einführung des Geldes blieben die Volkswirtschaften der historisch erforschten Kulturvölker das ganze Altertum und Mittelalter hindurch im wesentliche an den natürlichen Bedürfnissen und deren Befriedigung orientiert.
Bei der «Subsistenzwirtschaft» d.h. bei der «Bedarfsdeckungswirtschaft» des späten Mittelalters, hatten z.B. der Bauer seine Hufe, der Ritter sein Lehn, der Priester seine Pfründe, der Handwerker seine Nahrung und der Kaufmann die Nutzung aus dem gerechten Preis. Der Mensch arbeitete nicht, um möglichst viel zu erwerben für sich, sondern um seinen und seiner Mitmenschen den Bedarf zu decken. Es galt das «Bedarfsdeckungsprinzip», und die Größe des Bedarfs richtete sich nach dem Bergriff des standesgemäßen Unterhalts.
Der Bedarf also ist etwas ganz Unbestimmtes und hängt vom Wünschen und Wollen der Menschen ab. In dieser Wirtschaftssystem, in der jeder, der arbeiten könnte und wollte, über genügend eigene Produktionsmittel verfügte, wäre die Aufnahme von Kredite nur in verhältnismäßig seltenen Ausnahmefällen nötig und möglich, weil es fast keinen Geldüberhang gäbe. Wenn also die hauptsächlich dem Zahlungsverkehr dienenden Banken in einer solchen Gesellschaft die nur in Notfällen benötigten Kleinkredite gewährten, stünde ihnen dafür zwar kein Zins zu, wohl aber einem dem (direkten und indirekten) Aufwand an Arbeitskraft für diese Spezifische Dienstleistung entsprechende Gebühr.
Was aber hat den Umschwung von der natürlichen Subsistenz- zur «kapitalistischen Erwerbswirtschaft» zu Beginn der Neuzeit im Europa herbeigeführt?
Der mit dem Humanisierung und der Renaissance einsetzende geistige Ablösungsprozess von einer dem Christentum notwendig eigenen vorwiegend jenseitsorientierten Weltsicht, konnte durch nichts anderes kompensiert werden, als durch eine entsprechend intensivere Beschäftigung mit dem Diesseits. Auch das Aufkeimen und immer raschere Aufblühen der bis dahin praktisch nicht vorhandenen Naturwissenschaften, hatte seine einzigen Grund in dieser neuen Diesseitsorientierung, das immer hemmungslosere Genussstreben ebenso beigetragen.
Mit dem langsamen Glaubensabfall der Neuzeit musste der Übergang von der Subsistenz- zur Erwerbswirtschaft geradezu zwangsläufig Hand in Hand gehen, zumal die immer großartigeren technisch nutzbaren Entdeckungen der Naturwissenschaften die Weckung immer phantastischer «Bedürfnisse» zur Folge hatten und zugleich deren baldige Stillung verlockend in Aussicht stellten.
Obwohl das «Zinnswesen» und die «Schuldenknechtschaft» bereits so alt wie das Geld selbst waren, hatten sich auch ungeachtet der «Seisachtheia» der Athener (Solon 300 v. Chr.) und aller späteren kirchlichen und weltlichen Verbote nie bis heute ganz ausrotten lassen, zumal gerade mit der beginnenden Neuzeit ihren großen Siegeszug begannen, weil inkonsequente Kirchenfürsten bis hinauf zu den Renaissance-Päpsten persönlich ihre zweifelhaften Vorzüge bedenkenlos in Anspruch nahmen, verfügten auch bereits über enormen Einfluss auf viele europäische Herrscher, die sich durch ihre Geld- und Machtgier von ihnen abhängig gemacht hatten, hatten aber ihre volkswirtschaftlich verheerenden Wirkungen in der bisher noch vorherrschenden Subsistenzwirtschaft nie auf breiter Ebene zu entfalten vermochten.
Von allem Anfang an verbündet mit der dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt zu verdanken und im frühen achtzehnten Jahrhundert machtvoll einsetzenden «Industrialisierung» jedoch, vermochte das «Wuchergewerbe» und die «Schuldensklaverei» unter dem vornehmeren Namen des so genannten «Kapitalismus» endlich ihre alles zersetzende Herrschaft anzutreffen und im Lauf zweier weiterer Jahrhunderte zu einer mehr und mehr die ganze Welt umspannenden Tyrannei auszubauen, deren eisernen Griff im Nacken die Masse der Menschen nur deshalb nicht unmittelbar spürt, weil sie großenteils im Verbogenen ausgeübt wird.
Vorbedingung für die Industrialisierung war das Vorhandensein einer genügenden Menge land- und besitzloser Arbeitskräfte (Schuldenknechtschaft), die, wenn sie überleben wollen, gezwungen waren, bei den Besitzern von Boden und Kapital Arbeit zu suchen und ihnen in Gestalt des Profits einen Teil des eigentlich ihnen selbst zustehenden Arbeitsertrags zu überlassen. Die Schaffung land- und besitzloser Bevölkerungsschichten (Schuldensklaverei) wurde zuerst auf dem europäischen Kontinent noch lange vor dem Einsetzen der Industrialisierung praktiziert, damit genügendes «Fußvolk» für die kommende «industrielle Revolution» zu Verfügung stand.
Der «Kredit» als ein Instrument der Schuldenknechtschaft war bereits in der hellenischen Antike ein Werkzeug, Geldmittel einzutreiben. Der Schuldner wurde wegen nicht gezahlter Geldschulden, dem Gläubiger als Sklave zugesprochen. In unterschiedlicher Form gilt dieser Zustand auch heute. Bei den Engländern wurde später der Kredit ein Instrument für das Weltmachtstreben.
Nichtsdestoweniger ist eines der großen weltgeschichtlichen Ereignisse auch die Gründung 1694 n. Chr. der Bank von England und damit farbige Papierstücke (Banknoten) dieser Bank als Repräsentanten spezieller Goldstücke (Gold-Zertifikate) zu benutzen. Damit konnten die Bankiers Geld aus dem Nichts schaffen. Depositen-Bankiers entdeckten kurz danach, dass Anweisungen und Schecks, die von Einzahler auf seine Einlagen gezogen und an dritten Personen weitergegeben wurden, oftmals von letzteren nicht in Bargeld verwandelt, sondern ihrem eigenen Konto gutgeschrieben wurden.
Damit brauchte der Bankier an wirklichem Geld (Gold, Zertifikate und Noten) nicht mehr als den Bruchteil der Einzahlungen bei der Hand zu haben, auf die Schecks gezogen und eingelöst werden würden. Der Rest konnte für Kredite verwendet werden, und falls diese Kredite in der Form gewährt wurden, dass dem Kreditnehmer ein Konto gutgeschrieben wurde, auf dem er nun seinerseits eher Schecks ziehen als Bargeld davon abheben würde, konnten derartige Kredite gleichfalls ausreichend abgedeckt werden, indem man nur für einen Bruchteil ihres Werts Reserven zurückhielt.
Solche geschaffene Konten waren gleichfalls Schaffung von Geld aus dem Nichts, wenngleich die Bankiers sich gewöhnlich weigerten, ihre Aktionen, sei es nun die Ausgabe von Banknoten oder das Gewähren von bargeldlosen Anleihen, so zu bezeichnen. Bis in die 1980er Jahre war die Verschuldung der privaten Haushalte inklusiv der Privatpersonen beschränkt möglich, weil verschulden könnte sich nur wer Sicherheiten (Immobilieneigentum, Grundeigentum oder eine gesunde Firma) bei den Bankiers vorlegen könnte. Wer nichts besaß, dem konnte nichts weggenommen werden, falls er den Kredit nicht mehr zurückzahlen konnte.
In den Nachkriegsjahren der meisten europäischen Länder, begann, beflügelt durch das Wirtschaftswachstum, auch bei dem Finanzsektor die Suche nach neuen Finanzprodukten und Kundenschichten. Nur in Österreich durften die Banken bis 1982, bei Konventionsstrafandrohung von der Regierung, nicht Kredite an Privatpersonen gewähren.
Mit der Suche des Finanzsektors nach neuen Finanzprodukte und neuen Kundenschichten begann der «Verfall der Wirtschaftssitten». Immer komplexere Finanzkonstruktionen wurden gewagt und oft erwiesen sie sich als zunächst erfolgreich, weil die Grundstimmung optimistisch war. Auch Betrug und Schwindel nahmen als Folge der Tatsache zu, dass das unangestrengte Geldverdienen anscheinend als ein von der Natur gegebenes Recht angesehen wurde.
Um den Banken eine bessere Handhabe gegen säumige Schuldner zu geben, wurde bereits 1986 kurzerhand der «Exekutionsordnung» verändert und den Zugriff auf Lohn oder Gehalt eines Schuldners möglich gemacht. Ferner wurde ab 1986 allen Gläubigern, die ein gerichtlicher Titel vorweisen konnte, die Drittschuldneranfrage beim Hauptverband der Sozialversicherungsträger ermöglicht. Auf die Kommunikationsebene der Banken und Kundenschichten, hat folgendes katastrophales für die ärmeren Bevölkerungsschichten durchgesetzt:
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Der Konsumkredit ist ab 1986 bis zu ärmeren Schichten der Bevölkerung salonfähig gemacht worden.
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Der Kontoüberzug der Bankkunden, entwickelte sich zu dem am meisten und teuersten verkauften Konsumkredit und führte zuÜberschuldung der einfachen Menschen.
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Die Exekutionsordnung der Banken wurde zusätzlich ab 1991 verschärft mit der Pfändbarkeit auch des Arbeitslosengeldes und die alleinige Belastung der Schuldner für ihre Überschuldung. Für die Schuldenfalle aber der armen Bevölkerungsschichten die die Banken zu verantworten haben, wurde als Gegenmaßnahme ab 1995 der Privatkonkurs eingeführt.
Die von den Banken praktizierte «Durchseuchung der Gesellschaft mit Konsumkredite» wird leider von der verantwortlichen und angeblich demokratischen Regierungen als ganz «Normal» betrachtet und führt zu folgenden schwerwiegenden Ergebnissen:
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Verschuldete Privathaushalte kommen durch jede Einkommensverschlechterung wegen übermäßigen Belastungen auf Grund von Kindern, Kurzarbeiten, Kündigungen der Arbeitsverhältnissen und erst recht wegen der Auswirkungen in der Wirtschaft den Pandemie Covid-19, massiv unter Druck. Rückzahlungsverpflichtungen und die verbrecherisch unmenschliche «Exekutionsordnung», nehmen auf diesem Druck keine Rücksicht.
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Unternehmen die sich bei Banken verschulden, müssen deutlich mehr Profit erwirtschaften, um ihre Kreditverpflichtungen nachkommen zu können und verhindert werden Eigenkapital zu für die notwendige Investitionen zu bilden. Damit wird mit volle Absicht, in Krisensituationen, wie die von heute, der Weg zum Konkursgericht vorbereitet. Die Wahrheit kann nicht schaden. Nicht die Bankkredite sind der Blutkreislauf einer realen Volkwirtschaft, sondern die Bildung von Eigenkapital für notwenige Investitionen. Und die Verordnungen der Banken über Stundungen von Krediten ist eine Heuchelei. Stundung heißt nur Aufschub der Rückzahlungsverpflichtungen, ohne Berücksichtigung der Situation dass einmal unterbrochene Geschäftstätigkeit nicht mehr so richtig starten kann und führt dann direkt zu «Schuldknechtschaft». Diese hätte nie die heutigen Dimension erreicht, wenn der Finanzsektor nicht die «Verbriefung» erfunden hätte, was es den Unternehmen ermöglichte, in den letzten 30 Jahren die Verschuldungswerte noch einmal stark zu beschleunigen.
3. Die wesentliche Strukturbedingung des modernen Finanz- und Leihkapitalismus als Form des Wuchers und als System Institutioneller Auswucherung der Massen ergibt sich aus den Tatsachen dass rd. 50 % des BIP eines Landes wird vom Zins, d.h. vom Kapital- und Bodenzins aufgefressen und mehr als die Hälfte des von den schaffenden Menschen erarbeiteten Volkseinkommen wird Jahr für Jahr von den Zinsbezügen jeder Art vorgenommen.
Solange die Banken gezwungen waren, einen bestimmten Prozentsatz ihre Einlagen als Kapitalreserve zu halten, war die Welt der Unternehmer noch relativ in Ordnung. Die Banken konnten nur einen bestimmten Prozentsatz ihrer Mittel als Hypotheken ausleihen. Diese Welt wurde durch die Verbriefung auf dem Kopf gestellt. Plötzlich schaffte man handelbare Wertpapiere aus Forderungen. Diese waren früher durch Immobilien abgesichert. In den achtziger Jahren entdeckte ein Betriebswirt, dass man viele ähnliche Hypothekenkredite bündeln und den Zahlungsstrom (Zinsen und Rückzahlung) in eine Anleihe umwandeln könnte.
Diese Anleihen wurden bei Versicherungen, Pensionsfonds und Privatanlegern platziert, die sie bereitwillig ihn in ihre Bücher nahmen. Die Geschäftsbank konnte und kann auch heute das Geld aus dem Verkauf der Anleihe einfahren und das Kreditrad von neuen in Bewegung setzen. Im Prozess der Verbriefung wird die Kreditwürdigkeit der einzelnen Anleihen aufgebessert, indem z.B. die Investmentbank, die mit der Überprüfung beauftragt wurde. Kreditversicherungen abschließt. Wenn das Anleihepaket erst mal geschnürt ist, bekommt die Anleihe ein Rating durch eine der drei anerkannten internationalen Agenturen (Standard&Poors, Moodys und Fitch).
Kaum eine Branche repräsentiert seines Blendwerk wie die in Rampenlichtstehenden o.g. Rating Agenturen. Dieses Oligopol dass 95 % des globalen Geschäftes kontrolliert, ist wahrhaftig eine Aushebelung des gesunden Menschenverstandes. Diese schizophrenen Organisationen widersprechen jeder praktischen Vernunft. Sie sind jedoch nicht vom Himmel gefallen. Die internationale Politik hat sie ermächtig und den Bezug auf ihre Bonitätsnoten sogar in Gesetzen verankert. Das allein zeigt die Qualität der internationalen Politik. Sie bekämpft jene Kettenhunde, die sie selbst von der Leine gelassen hat. Damit Hellas markiert nur den Anfang einer offiziellen und verbrecherischen Staatsentmündigung, die im Dekor demokratischer Scheinheiligkeit Schule macht. Es handelt sich um Herrschaftswahn von gefährlichen Schwachsinnigen die die Wiedergeburt des Faschismus fordern!!!
Die Verbriefung von Kreditportofolios aber machte nicht bei Hypothekenkrediten Halt. Auch Autokredite oder Konsumkredite wurden in Anleihen umgewandelt. Hedge-Fonds sind die Speerspitze der globalen Spekulation geworden.
Durch die erwähnen neue Produkte des Finanzsektors, der ganze Abwicklungsprozess geht so lange gut, wie das Finanzsystem insgesamt nicht in ernsthafte Probleme gerät. Wenn aber die Kreditversicherungen nicht erfüllt werden können, bricht das Kartenhaus in sich zusammen. Investoren, die dachten, dass sie Anleihen höchster Bonität besitzen, merken dann plötzlich, dass sie Schrott gekauft haben. Eine weitere und gefährlichere Schrottware stellen sich die so genannte Finanzderivate dar. Es handelt sich hierbei um finanzielle Massenvernichtungswaffen d.h. um Verträge, die ihren Wert von einem zugrunde liegenden Vermögensgegenstand ableiten. Derivate sind auch Optionen und Termingeschäfte. Bei einer Option erwirbt man das Recht zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb, eines gewissen Zeitraums einen Vermögensgegenstand zu kaufen oder zu verkaufen. Richtig kritisch wird es bei den Terminkontrakten. Hier hat man nicht das Recht, sondern die Pflicht, einen entsprechenden Vermögensgegenstand zu einem bestimmten Zeitpunkt und Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Ein spekulativen Wahnsinn stellen auch die Private Eqitys dar. Eine Private – Eqity – Gesellschaft ist so etwas Ähnliches wie ein geschlossener Anlegerfonds.
Diese sind im Gegensatz zu Aktiengesellschaften nicht börsennotiert, begeben aber in spekulative Exzesse. Private – Eqity – Gesellschaften konnten sich billig verschulden und so das eingesammelte Kapital noch einmal hebeln. Oder sie luden den Unternehmen, die sie kauften, hohe Schulden auf, die sie sich dann als Eigentümer eben dieser Gesellschaften wieder als Sonderdividenden ausschütten ließen. Letztlich ist eine Private – Eqity – Gesellschaft nichts anderes als die Rückkehr des zusammen gewürfelten Industriekonglomerats.
Der «Gläubiger» (egal wer und wo er ist) kann jeder Zeit seine Forderung «fällig stellen», zusätzliche Zinsen und Kosten verlangen und seine Forderung bei Gericht einklagen, um den «Titel» zu erwirken. Sobald das Schuldverhältnis «tituliert» ist, können alle Möglichkeiten der «Exekutionsordnung» (Lohn- oder Gehaltspfändung, Fahrnispfändung, auf das Vermögen des Schuldners zugreifen, die Verwertung einer «geförderten Mietwohnung» betreiben usw.) ausgeschöpft werden.
Die einzige legale Möglichkeit für die einzelne Menschen ist der Privatkonkurs, für die Firmen der Firmenkonkurs und für die Staaten der Staatskonkurs um aus einer Überschuldungssituation wieder heraus zu kommen. Das hat mit der Gerechtigkeit einer Demokratie nichts zu tun. Die Demokratie eines Landes beruht auf Achtung vor der menschlichen Person und Rechtsstreitigkeiten. Demokratie ist der beste Schutz für freie Meinungsäußerung, Toleranz gegenüber allen gesellschaftlichen Gruppen und Chancengleichheit für alle. Die EU von heute ist jedoch hier nicht gemeint.
Dieses Gebilde hat sich gewagt erst am 20.06.2019 eine Richtlinie zu verabschieden, wonach die Ein-Personen-Unternehmen im Falle eines Scheiterns ein Insolvenzverfahren in Anspruch nehmen können, das Schuldenfreiheit bereits nach drei Jahren garantiert. Die Umwandlung in nationales Recht muss bis 17.06.2021 vollzogen sein. Was für ein Verlust demokratischen Denkens und Verhaltens? Anscheinend fürchtet man die Widerstände von den Gläubigern, von den Großbankiers d.h. von den Oligarchen. Für diesen Großgauner, Demokratie oder Republik oder was auch immer heißt, ist, dass es so leicht kontrolliert werden kann.
Die Herrscher hinten der Kulissen wählen nicht bloß alle EU- Kandidaten sondern auch deren Politik. Diese Supergauner, die die Nationen als Schafherden, die nur ans Fressen denken, und mit Hilfe treuer Hunde führen die Schäfer sie, wohin sie wollen, betrachten, erscheinen als Scheinheilig. Das Zerstörungspotential dieses folgenschweren Zwangs zur Verleugnung und Selbstblendung wird schon durch eine Handvoll Synonyme wie, heuchlerisch, arglistig, boshaft, doppelzüngig, niederträchtig, schadenfroh, lügnerisch oder verbrecherisch, deutlich.
Und hier liegt das globale Hauptproblem begraben, das mit Hilfe des «gesunden Menschverstandes» gelöst werden muss! Dieser Begriff wird aber seit der hellenischen Antike kontrovers diskutiert. Fast alle großen Denker haben das Thema gestreift, aber auf eine praxistaugliche Beschreibung hat man sich nicht einigen können.
Einstein verachte ihn, Marx verhöhnte ihn als «bürgerliche Borniertheit», und Nietzsche verachtete ihn als «ordinären Allerweltsglauben». Es gab aber auch anderen Stimmen: Cicero zählte ihn zur «Grundausstattung des Menschen», Kant sah ihn als «Probierstein der Orientierung» und Hannah Arendt bezeichnete ihn als «Wirklichkeitssinn». Der «gesunde Menschenverstand» ist damit ein Produkt der hellenischen Geistesgeschichte. Die Basis und Baustein zukünftiger Entwicklungen aber, sind die philosophische Analyse und die wissenschaftliche Kausalitätsforschung. Sonst ist empfehlenswert statt das «Fortschritt», das Wort «Blindflug» zu benutzen.
PD Dr.-Ing. Georg Chaziteodorou
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