Der Zionistische Faktor – Der jüdische Einfluss auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts

Maria Lourdes

Zu den am sorgsamsten vor den Augen westlicher Beobachter verborgenen Geheimnissen der Sowjetunion gehörte die hochprivilegierte Stellung, welche die jüdische Minderheit in den rund siebzig Jahren nach der Oktoberrevolution genoss.

Der Zionistische Faktor – Kapitel 15

Die erste Ausgabe von The Zionist Factor erschien im Jahre 1986. Dieses Buch bildet den Höhepunkt von Ivor Bensons tiefgründigem Werk als Analytiker des 20. Jahrhunderts. Einfühlsam und unbeugsam ehrlich hat sich der Autor an die Erforschung eines ganzen Komplexes von Fragen gemacht, die alle abendländischen Denker in ihren Bann gezogen haben, ob sie es nun zugeben oder nicht: Das geheimnisvolle Verhältnis zwischen Christen, Juden, Kapitalismus und Sozialismus. Wichtigere Fragen als diese gibt es schlechthin nicht!

Der Zionistische Faktor – Der jüdische Einfluss auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts

Kapitel 15

Blühende Untergrundgeschäfte in der UdSSR

Zu den am sorgsamsten vor den Augen westlicher Beobachter verborgenen Geheimnissen der Sowjetunion gehörte die hochprivilegierte Stellung, welche die jüdische Minderheit in den rund siebzig Jahren nach der Oktoberrevolution genoss.

Erst 1981 wurde es im Westen ruchbar, dass in Privatbesitz befindliche Industriebetriebe und Geschäftsunternehmen die ganze Zeit über floriert und dass sie sich fast durchwegs in jüdischer Hand befunden hatten.

Bild: Georgi Konstantinowitsch Schukow (1896 – 1974). Für den jüdischen Kriegsverbrecher und späteren US-Präsidenten Eisenhower, war er »der beste General des Zweiten Weltkriegs«. Weltbekannt ist das Bild wie Schukow 1945 bei der ‚Siegesparade in Moskau‘ auf einem Schimmel über den Roten Platz reitet und die Parade abnimmt. Wussten Sie? Es gibt zwei Arten der Memoiren von Marschall Schukow. Eine zensierte und eine unzensierte .

«Wie man Erfolg im Geschäft hat, wo das Geschäft ein Verbrechen ist»

Die Geschichte der Untergrundmillionäre Russlands wurde erstmals in der Zeitschrift Fortune – der luxuriös aufgemachten und teuren Schwesterpublikation von Time – vom 29. Juni 1981 erzählt, und zwar von einem dazu berufenen Fachmann, einem früheren führenden Rechtsexperten im sowjetischen Justizministerium namens Konstantin Simis, der später in die USA übergesiedelt war. 

«Wie man Erfolg im Geschäft hat, wo das Geschäft ein Verbrechen ist», lautete die zweite Schlagzeile über der in Fortune erschienenen Besprechung eines Simis-Buchs, dessen Erscheinen damals kurz bevorstand. Simis schreibt:

Jedermann weiss, dass der sowjetische Staat Alleineigentümer sämtlicher Produktionsmittel ist und Privatbesitz als Verbrechen gilt. Doch bemerkenswerterweise sieht die Wirklichkeit so aus, dass in der Sowjetunion zahlreiche Privatunternehmen operieren, und zwar mit grossem Profit. Ein Netzwerk von privat kontrollierten Fabriken zieht sich über das ganze Land, und diese Fabriken stellen Waren im Wert von vielen hundert Millionen – oder gar mehreren Milliarden – Rubel her.

Aus offenkundigen Gründen, fährt Simis fort, könnten die Privatbetriebe keine Produkte wie Autos oder Maschinen herstellen, sondern müssten sich auf jene Art von Waren konzentrieren, welche die meisten Leute wünschten und zu kaufen imstande seien: Kleider, Schuhe, Kunstlederprodukte, Sonnenbrillen, Modeschmuck, Schallplatten oder Kassetten mit westlicher Musik etc.

Wie aber ist dies in einem Lande möglich, das vom KGB so rigoros überwacht wird
und wo das Spitzelwesen so weit verbreitet ist?

Ein Teil der Antwort lautet wie folgt:

Ein Privatbetrieb koexistiert unter demselben Namen und unter demselben Dach mit einer staatlichen Fabrik; ohne diesen Deckmantel könnte er keinen Bestand haben. In dieser symbiotischen Beziehung produziert die staatliche Fabrik Waren, deren Herstellung vom Plan vorgesehen ist. Diese Waren erscheinen in den Unterlagen der Fabrik und werden durch Handelskanäle zum Verkauf verteilt. Doch parallel zu diesen offiziell produzierten Waren stellt dieselbe Fabrik auch solche her, die in keinem Dokument registriert sind.

Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass solche Privatbetriebe in der Sowjetunion mit dem Einsetzen von Glasnost und Perestroika zu existieren aufgehört haben. – Waren der ersten Kategorie werden als «registrierte», jene der zweiten Kategorie im Untergrundjargon als «linke» bezeichnet. Simis teilt uns mit, dass es in der Sowjetunion «Zehntausende» solcher Fabriken gebe und dass die meisten von ihnen in den großen Städten wie Moskau, Odessa, Tiflis, Riga und Taschkent konzentriert seien. Daneben gebe es auch ein riesiges Verteilernetz, das «linke» Produkte im Wert von möglicherweise Milliarden Dollar pro Jahr absetze.

Simis erwähnt ein «Unternehmen», das zum «Glasenberg-Imperium» gehört und so viele Fabriken sein eigen nannte, dass es sich genötigt sah, eine eigene Marketing-Gruppe zu gründen, um seine Produkte in 64 Städten und Regionen absetzen zu können – und dies zusätzlich zu den staatlichen Verteilernetzen!

Wer aber sind die waghalsigen Geschäftsleute, die es anscheinend verstanden haben,
sich mittels einer Tarnkappe unsichtbar zu machen?

Simis weiss die Antwort:

Aus historischen Gründen ist das Untergrundgeschäftsmilieu in den grossen Städten Russlands, der Ukraine und der baltischen Republiken seit jeher vorwiegend jüdisch. Zu meinen Kunden gehörten zwar auch Georgier, Armenier und Angehörige anderer ethnischer Gruppen, doch die allermeisten waren Juden – wie ich selbst.

Auf welche «historischen Gründe» spielt Simis an?

Er schreibt, die russischen Juden seien während der Zarenzeit diskriminiert, doch durch die bolschewistische Revolution «befreit» worden und hätten sich dann eifrig gesellschaftlichen Bereichen zugewandt, die ihnen zuvor verschlossen gewesen seien – der Wissenschaft, der Kunst, der Literatur etc. Während des Zweiten Weltkriegs und danach habe sich Stalin gegen die Juden gewandt, von denen dann viele genötigt gewesen seien, ihre Energien ins «Untergrundgeschäft» zu investieren.

Im gleichen Artikel berichtet Simis freilich von einem Isaac Back, der Mitte der dreissiger Jahre ein Familienunternehmen gründete, welches dann 1940 – als Stalin auf dem Höhepunkt seiner Macht stand – «wenigstens ein Dutzend Fabriken» besessen habe. Diese hätten «Unterwäsche, Souvenirs und Kurzwaren hergestellt und gleichzeitig ein Netzwerk von Läden in sämtlichen Sowjetrepubliken betrieben».

Einige der jüdischen Unternehmer, beispielsweise Back und einer der drei Glasenberg-Brüder, seien gerichtlich verfolgt und eingesperrt worden, doch reichte dies augenscheinlich nicht, um die anderen abzuschrecken. Laut Simis, der die Angeklagten bei ihren Prozessen verteidigte, wurde beschlossen, den jungen Lasar Glasenberg zu «opfern», und zwar «wenigstens teilweise wegen seines playboyhaften Lebensstils, der sich in seinen zwei Dutzend Anzügen und der Garderobe seiner Frau widerspiegelte».

Obschon Privatbetriebe in der UdSSR seit jeher offiziell als brandgefährliche und zerstörerische Form der Sabotage und als die Antithese zum marxistischen Sozialismus galten, hat Alexander Solschenizyn, der in den drei Bänden seines Archipel Gulag Hunderte von Einzelschicksalen streift, keinen dieser großen Fische im Lager angetroffen oder auch nur von seiner Einlieferung in ein solches gehört. Überhaupt spricht Solschenizyn recht wenig von jüdischen Häftlingen, wohingegen es, ihren Namen nach zu urteilen, keinen Mangel an Juden unter den Bossen des Sklavenlagersystems gab:

Aron Solts, Jakow Rappaport, Matwei Berman, Lasar Kogan und der berüchtigtste von allen, Naftali Frenkel, der dem Vernehmen nach das System der Zwangsarbeitslager entwickelt hat.

Auch bei den grossen Schauprozessen, über welche die westlichen Medien in dramatischer Form berichten durften, sassen niemals irgendwelche grossen Geschäftsleute auf der Anklagebank. Diese zierten meist nur Stalins jüdische Rivalen bei den Machtkämpfen innerhalb der Kommunistischen Partei, die zwei Jahrzehnte nach der Oktoberrevolution ausgebrochen waren.

Gehen wir zur nächsten Frage über: Wie kommt es, dass diese Art von Aktivitäten, die Aussicht auf märchenhafte Gewinne boten, aber auch mit Gefahren verbunden waren, fast ausschließlich auf die jüdischen Sowjetbürger beschränkt blieben? Auch hier liefert uns Simis zumindest einen wesentlichen Teil der Antwort:

Unter den jüdischen Untergrundsgeschäftsleuten ist das Gefühl der nationalen Identität sehr stark verankert, viel stärker als bei der sowjetjüdischen Intelligenzia. Es mag ja nicht allzuviele unter ihnen geben, die den Zionismus richtig begreifen, und noch weniger, die bereit sind, ihr Vermögen fahren zu lassen und nach Israel auszuwandern, doch bin ich nie einem einzigen begegnet, dem das Geschick jenes Landes gleichgültig gewesen wäre und der sich seiner blutsmäßigen Bindung daran nicht bewusst gewesen wäre. Es hat mich nicht überrascht, dass die Untergrundgeschäftsleute in vielen Städten während des Sechstagekrieges große Summen in Dollar – und nicht in Rubeln – für Israel gespendet haben.

Diesen Untergrundgeschäftsleuten kam zweifellos ein anderer Umstand zupass, auf den Simis ebenfalls eingeht:

Trotzdem schlossen sich viele jüdische Untergrundgeschäftsleute aller Altersstufen der KP an, und zwar aus ganz praktischen Gründen: Sie erhöhten dadurch ihr Sozialprestige und gewannen den einzigen neben Bestechungsgeldern möglichen, zumindest notdürftigen Schutz gegen Verfolgung durch die zuständigen Organe.

Anscheinend hat Simis bereits wieder vergessen, was er uns einige Absätze zuvor mitgeteilt hat, nämlich dass die Juden durch Diskriminierung, die sie von der Partei- und Staatshierarchie ausschloss, in den Untergrund gezwungen worden seien…

Simis erläutert, wie die Räder der «linken» Industrie reichlich mit Bestechungsgeldern geschmiert werden. Die Fabrikarbeiter werden mittels steuerfreier Zusatzeinkommen dafür gewonnen, in einem Privatbetrieb zu arbeiten und den Mund zu halten.

Dieselbe Prozedur gelangt bei Büroangestellten und Vorarbeitern zur Anwendung; bedeutend fettere Bestechungssummen wandern in die Tasche der mit der Aufstellung quantitativer und qualitativer Normen für staatlich hergestellte Produkte beauftragten Beamten, wodurch gewährleistet wird, dass der Privatunternehmer seine Rohmaterialien hauptsächlich in Gestalt von unregistrierten Überschüssen bezieht. Die allerfettesten Bestechungsgelder streichen aber die Beamten eines Arms des KGB ein, der mit der «Bekämpfung der missbräuchlichen Verwendung sowjetischen Eigentums» betraut ist…

Allem Anschein nach werden nur solche Untergrundgeschäftsleute verhaftet und bestraft, deren Operationen allzu auffällig geworden sind, beispielsweise ein gewisser Golidse, der «zwei prächtige Häuser besaß, welche reichlich mit von Händlern in Moskau und Leningrad erworbenen Antiquitäten ausgestattet waren», und der «Beamte bei stundenlangen Banketten bewirtete». Die meisten sowjetischen Geschäftsbosse vermeiden es, zu sehr aufzufallen, und legen den Hauptteil ihres Vermögens in Westwährung, Edelsteinen, Metall und Goldmünzen an.

Simis berichtet, in den sechziger und siebziger Jahren habe sich der Salon einer gewissen Elisabeth Mirkien in Moskau grosser Beliebtheit erfreut, denn dort hätten im besten Mannesalter stehende Geschäftsleute fürstlich gegessen und die Euphorie genossen, sich reich fühlen zu dürfen, während sie beim Karten- und Roulettespiel enorme Summen einsetzten.

«Doch wozu dies alles?» fragt Simis rhetorisch.

Juwelenhändler in Moskau, Taschkent, Riga sowie anderen Städten betreiben bis zum heutigen Tage einen schwunghaften Handel und füllen die Schatullen der Untergrundmillionäre mit ihren Kleinoden. Diese Schatullen enthalten fabulöse Schätze, die vermutlich mehr wert sind als alles je in der Karibik von Piraten zusammengeraubte Beutegut. Was aber ist mit ihren Besitzern? Worauf warten sie eigentlich noch? Auf eine märchenhafte Zukunft, in der es ihnen vergönnt sein wird, ihre Reichtümer aus den Schatullen hervorzuklauben und mit vollen Händen auszugeben? Oder auf den Sturz des Sowjetregimes?

Was bedeutet dies alles? Wie lässt es sich erklären, und wie löst man die augenscheinlichen Widersprüche? Simis selbst scheint es nicht zu wissen, denn er lässt viele der drängendsten Fragen unbeantwortet.

Wenn wir die wirkliche Bedeutung der von Simis erzählten Geschichte erkennen wollen, so lehrt uns die Erfahrung, dass wir unseren Spürsinn einem Gebiet zuwenden müssen, wo die Verfälschung und Verheimlichung von Tatsachen in großem Stil betrieben wird und wo die angewandten Täuschungsmethoden das Ergebnis von während Jahrhunderten, ja Jahrtausenden erworbener Praxis und Erfahrung sind.

Dem in ‚Fortune‘ erschienenen Interview lagen offenbar das Originalmanuskript oder die Korrekturbögen des Simis-Buchs zugrunde, denn das Werk erschien dann in gesäuberter Form: Viele der in der Besprechung erwähnten Fakten waren verschwunden.

Wie also konnte man «Erfolg im Geschäft haben, wo das Geschäft ein Verbrechen war»?

Die erste Voraussetzung bestand offensichtlich darin, Mitglied dessen zu sein, was Simis den «jüdischen Untergrund» nannte, der durch ein Gefühl der «nationalen Identität» geeint war. Die betreffenden Juden bekleideten oft bereits Positionen als Direktoren staatlicher Betriebe und teilten ihr Gefühl der «nationalen Identität» mit einem Mann, der während langer Jahre Vorsitzender des sowjetischen Wirtschaftsrats und oberster Dirigent sämtlicher kommerziellen und industriellen Aktivitäten in der UdSSR war, einem gewissen Wenjamin Dimschiz.

Zuvor hatte diesen Posten seit der Oktoberrevolution Lasar M. Kaganowitsch innegehabt, Stalins jüdischer Schwager also. (Nur nebenbei sei erwähnt, dass die gefürchtete Geheimpolizei, die ihren Namen mehrfach änderte – zuerst hiess sie Tscheka und schliesslich KGB – durchwegs von Juden geleitet wurde.)

‚Fortune‘ liefert einige biographische Angaben zu Simis’ Person. Ab 1953 amtete er für Dutzende prominenter «Untergrundgeschäftsleute» als Verteidiger, gab diese Tätigkeit jedoch 1971 auf und arbeitete fortan als Experte für internationales Recht im Justizministerium. 1976 führte der KGB eine Razzia in seiner Wohnung durch und beschlagnahmte dabei das Manuskript eines Buches über die Korruption in der Sowjetunion, dessen erster Entwurf sich bereits in den Händen eines US-Verlegers befand. Simis und seine Gattin Dina – auch sie war Anwältin – wurden darauf vor die Wahl gestellt, entweder die Sowjetunion zu verlassen oder aber in einem Arbeitslager mit strengem Regime zu landen. Für das Ehepaar Simis war die erzwungene Emigration keine allzu harte Strafe, konnten sie sich doch auf diesem Wege zu ihrem Sohn gesellen, der sich bereits in den USA aufhielt und an der John Hopkins Universität Leiter eines Programms für Sowjetstudien war. Somit bot sich Simis die Gelegenheit, seinen literarischen Angriff auf das Sowjetregime von einer idealen Ausgangsbasis aus zu führen.

Wie aber konnte ein so großer Teil der lange verborgenen Wahrheit im Jahre 1981 enthüllt werden?

In der ersten Auflage des Buchs, das bald nach der Rezension in Fortune erschien, findet sich eine Antwort auf diese Frage, deren Richtigkeit durch die späteren Ereignisse bestätigt worden ist. Wir geben die wesentlichsten Punkte hier wieder:

Die den Menschen im Westen seit den Tagen vor der bolschewistischen Revolution aufgetischte Version der Ereignisse wird nun modifiziert; es werden Informationen preisgegeben, die bereits teilweise durchgesickert sind und in absehbarer Zeit ohnehin allgemein bekannt würden. Die bisher bewusst verdummte öffentliche Meinung im Westen wird nun auf «geführten Reisen» durch Zonen geführt, die den Medien, der öffentlichen Debatte sowie der Zeitgeschichtsforschung bisher verschlossen waren.

Die öffentliche Meinung muss psychologisch allmählich auf bevorstehende Umwälzungen in der UdSSR sowie in den Ost-West- Beziehungen vorbereitet werden. Diese Umwälzungen könnten ebenso dramatisch und schockierend sein wie der ‚Hitler-Stalin Pakt von 1939‘ oder der Ent-Stalinisierungs-Prozess, der Mitte der fünfziger Jahre einsetzte.

Die Politik und Handlungsweise der führenden Westmächte, vorab der USA, impliziert die Annahme, dass alle Seiten auf ein «Ideal» hinarbeiten, das die Gestalt einer Konvergenz zwischen den beiden Welten annehmen könnte, die Möglichkeit eines dritten Weltkriegs jedoch nicht völlig ausschließt.

Es ist immer offensichtlicher geworden, dass eine sozialistische Planwirtschaft von der Art der durch Lenin und seine Nachfolger in der Sowjetunion installierten nie und nirgends funktionieren kann.

Es ist daher sehr bezeichnend, dass in der Sowjetunion schon fast unmittelbar nach der Oktoberrevolution ein gigantisches Netzwerk wohlhabender Kapitalisten entstanden ist, die es in mancher Hinsicht den superreichen Kapitalisten der westlichen Länder gleichtaten.

Beteiligung westlicher Großunternehmen

Wenn das Obenerwähnte zutrifft, liefert es eine überzeugende Erklärung für sehr viele sonst unbegreifliche Tatsachen, beispielsweise die massive Beteiligung westlicher Großunternehmen am Aufbau der sowjetischen Industrie- und Militärmacht, wobei der grösste Teil der investierten Mittel niemals zurückgeflossen ist, so dass die Arbeiter und Steuerzahler der westlichen Länder die Zeche bezahlen mussten.

Das «Rätsel, das in ein Geheimnis innerhalb eines Mysteriums eingehüllt ist» – so Churchills Definition der Sowjetunion – löst sich dann im Handumdrehen, und wir erkennen dieses Netzwerk von Superkapitalisten, ideal dazu prädestiniert, alles an sich zu reißen und die totale Kontrolle zu erlangen, sobald das offizielle System in Scherben fällt – was früher oder später unvermeidlicherweise geschehen wird.

Getrennte Welten in Polen

So wenig wie über die zuvor geschilderten Verhältnisse in der UdSSR war früher in den westlichen Medien über ein ganz ähnliches Phänomen im kommunistischen Polen zu lesen, denn erst im Januar 1984 wurde die Nachricht freigegeben, dass es auch in Polen eine ganze Klasse wohlhabender Privatunternehmer, Produzenten und Verteiler von Konsumgütern gab, die mit einer streng sozialistischen Wirtschaftsstruktur harmonisch koexistierten. In einer Reuter-Depesche aus Warschau berichtete Tony Barber:

Während Polen sich der Wirtschaftskrise zu entringen sucht, buchen rund 500 in ausländischem Besitz befindliche Privatunternehmen Erfolge, die den kommunistischen Behörden Freude und Sorgen zugleich bereiten. Sie werden «Polonia»-Firmen genannt, denn bis auf 40 gehören sie alle Nordamerikanern, Europäern und Australiern polnischer Abstammung…

(…) 1976 erhielten diese – durchwegs kleinen oder mittleren – Betriebe, die durchschnittlich 40 Arbeiter beschäftigten, das Recht, sich in Polen niederzulassen. Dies war Bestandteil eines Plans, der polnischstämmige Bürger westlicher Staaten dazu ermuntern sollte, die Bindungen an ihre ursprüngliche Heimat aufrechtzuerhalten. Die Firmen produzieren Kleider, Schuhe, Lederartikel, Parfüme, Möbel und eine Reihe anderer Waren, die reissenden Absatz auf den unter chronischen Versorgungsengpässen und Mangel an Qualitätsprodukten leidenden polnischen Märkten finden.

Die aufgezählten Waren entsprechen sehr genau denen, die laut Konstantin Simis von Privatbetrieben in der Sowjetunion hergestellt werden. Die Polonia-Firmen, berichtete Barber, leisteten bloss einen bescheidenen Beitrag zum polnischen Bruttosozialprodukt, doch wüchsen sie rasch, und ihr Erfolg bringe die Behörden, deren Ideologie die Existenz von Privatfirmen ausschliesse, in «leichte Verlegenheit». Barber zitiert den damaligen KP-Chef und Premierminister General Jaruzelski mit folgenden Worten:

«Wir werden weiterhin für Bedingungen sorgen, unter denen sie ihre Aktivitäten ordnungsgemäß entfalten können…
…Doch dürfen sie nicht zur Enklave für ungerechtfertigte wirtschaftliche Privilegien werden.»

Dies war ein Paradebeispiel ‚Orwellschen Doppelsprechs‘, denn Jaruzelski wusste sehr wohl, dass diese Privatunternehmer eine Enklave von Privilegien besetzten, von denen die einheimischen Polen gänzlich ausgeschlossen waren. Damals erlebte die Privatwirtschaft in Polen einen regelrechten Boom.

Laut von Miroslaw Galczynksi, einem Sprecher der Polonia-Handelskammer, veröffentlichten Statistiken war die Zahl der unabhängigen Unternehmen von drei im Jahre 1977 auf 500 im Jahre 1983 angewachsen. Im armen und verschuldeten Polen müssen die Aussichten dieser Firmen glänzend gewesen sein, denn Barber vermeldete: «Sie haben ihre Gewinne in Polen reinvestiert, werben weiterhin Arbeiter an und werden auf neuen Gebieten tätig.»

Soviel zu den nackten Fakten, aber was bedeuten sie? Wir benötigen eine Antwort auf diese Frage, weil sie einiges Licht auf jene orthodox kommunistischen Regime werfen würde, die seit der Oktoberrevolution imstande gewesen sind, harmonische Beziehungen zu gewissen «Kapitalisten» zu entwickeln, obwohl sie in ihrer marxistisch-leninistischen Propaganda die Kapitalisten als Klasse verteufelten.

Wer sind diese «Nordamerikaner, Europäer und Australier» polnischer Abstammung,
die ins kommunistische Polen zurückgekehrt sind, um dort Privatbetriebe zu eröffnen?

Wie, wann und von wem wurden sie angeworben? Brachten sie eigenes Kapital mit,
oder wurde ihnen dieses vom sozialistischen Staat zur Verfügung gestellt?

In den USA, Kanada, Australien, Großbritannien, Südafrika und vielen anderen westlichen Ländern gibt es recht große polnische Gemeinden, die niemals auch nur die geringste Neigung erkennen ließen, in ihr Heimatland zurückzukehren, solange die Kommunisten dort am Ruder waren. Der Reuter-Bericht geht auf diese Frage nicht ein.

Deswegen können wir nicht mit Sicherheit wissen, wer diese glücklichen «Nordamerikaner, Europäer und Australier polnischer Abstammung » waren, denen die Gnade zuteil wurde, als Privilegierte unter der polnischen Bevölkerung leben zu dürfen, doch wissen wir dank Konstantin Simis, dass von jenen, die in der Sowjetunion dasselbe Vorrecht genießen, «die allermeisten» Juden sind – wie Simis selbst.

Solange man nicht das Gegenteil beweist, werden wir deshalb annehmen dürfen, dass auch die einschlägigen «Nordamerikaner, Europäer, Australier» usw. größtenteils oder ausschließlich aus Polen ausgewanderte Juden sind, die man in ihrem Heimatland willkommen hieß, da sie Kapital sowie Erfahrung auf dem Gebiet der Industrie und des Handels mitbrachten und außerdem enge Beziehungen zu Großunternehmen außerhalb Polens besaßen.


»Es ist eine kleine wurzellose internationale Clique, die die Völker gegeneinander hetzt.«

Quelle: https://lupocattivoblog.com/2018/05/06/der-zionistische-faktor-kapitel-15/

Maria Lourdes  10. Juni 2018
Rubrik: Wirtschaft, Finanzen

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