Alle Erdgas-Projekte sind wirtschaftspolitischer Natur, wer dabei die Weltherrschaft anstrebt, muss mit regionalen Konfrontationen rechnen
1. Einleitung
Wo Licht ist, ist fast immer auch das Element Feuer im Spiel. Zu viel Licht aber kann den Menschen auch blenden und ihn seine Orientierung verlieren lassen. Nach der hellenischen Mythologie stahl vor rund 750.000 Erdjahre der Titan Prometheus dem Göttervater Zeus das Feuer, um es den Menschen zu bringen. Zeus rächte sich daraufhin an den Menschen mit der unheilbringenden Büchse der Pandora und an Prometheus, indem er ihn an einen Felsen im Kaukasus schmiedete und von Adlern malträtierten ließ. Bereits also die Schöpfer des antiken Mythos wussten von der Ambivalenz des Feuers, dessen Segnungen sich rasch in ihr Gegenteil verwandeln lassen. Der Mensch, energetisch betrachtet, begann seitdem mit der Zeit der Zähmung des Feuers, die wahrscheinlich zu Ende mit dem Traum von der Kernfusion geht, wenn vorher kein Brennstoffloses Energieumwandlungsverfahren entdeckt wird, das Energie ohne Verbrennung in ausreichenden Mengen produziert (1, 2).
Kann durch Physik und Technik ein System entwickelt werden, das durch den Ausgleich natürlich entstehenden Temperaturdifferenzen, durch die Nutzung unterschiedlicher Höhenpotentiale oder regenerativer Bewegungskomponenten ausreichende elektrische Energie ohne Beeinträchtigung der Umwelt abgeben? Kann z.B. die Ausnutzung der physikalischen Wechselwirkungen zwischen dem Wasser und dem Wärmekreislauf, die Lösung des Problems sein? Sind die uns bekannten thermodynamischen Grundsätze tatsächlich unantastbar oder sie wirken strafend, bedrückend und ungesetzlich und schreien nach Befreiung?
Die uralten Hellenen fürchteten seit jeher die nächtliche Dunkelheit und hatten ein regelrechtes Urbedürfnis nach Licht und Beleuchtung. So begannen sie nach Wegen zu suchen, sich nach Sonnenuntergang mit künstlichem Licht umgeben zu können. Die Zähmung des Feuers vor vielen Hunderttausend Jahren war neben dem aufkommenden Werkzeuggebrauch wohl der wichtigste technologische Schritt in der Menschwerdung des Homo erectus, der sich nun erst zum Homo sapiens entwickeln konnte.
Der hellenische Erstmensch führte ein Nomadenleben, er jagte, sammelte Früchte, Beeren und Wurzeln. Als Jäger, der noch nicht Tiere zähmte, erzeugte nicht und brauchte auch nicht auf ein Jahr in voraus zu denken, wie es der Bauer tun muss. Auf diese Kulturstufe gehen die Vorstellungen von Hesiod über die goldene Menschenabstammung und den übrigen Menschen von Paradies zurück, in dem der Mensch nicht zu arbeiten brauchte. Für den hellenischen Philosophen Heraklit war nicht das Wasser, sondern das Feuer der Urstoff, aus dem alles entstand. Aus den Zeiten der alten Hellenen stammt auch, zusammen mit Wasser, Luft und Erde zu den vier Grundformen allen Seins.
Unsere Sonne, die himmlische Kraftquelle, hüllt unseren Planeten und alle in ihm beheimatete Lebewesen jeden Tag erneut in ihren gewaltigen Energiestrom ein, lässt den Planeten licht und warm werden. Ihre Energie nährt die Menschen, Tiere und Pflanzen, macht die Winde wehen und bringt den Kreislauf des Wassers in Gang. Die Erdatmosphäre besteht aus der uns umhüllenden Luft (4.100 Millionen Tonnen) und der Hydrosphäre (1,33 Milliarden Kubikkilometer Wasser). In Form von Kohlenwasserstoffe (Kohle, Erdöl und Erdgas) hat die sorgsam für ihre Kinder haushaltende Mutter Erde die Energie unsere Sonne seit Hunderten Millionen von Jahren gespeichert und für später aufbewahrt.
2. Energetische Betrachtungen
Alle nahezu heute in größerem Ausmaß vom Menschen genutzten Energieformen gehen letztlich auf die Kraft unsere Sonne zurück. Wenn auch der Planet Erde endlich ist, ist doch sein Materie ewig und daher der Vorrat an Ressourcen von Rohstoffen auf menschlicher Ebene betrachtet, unendlich d.h. unerschöpflich. Sobald die kontrollierte thermonukleare Reaktion gelingt, werden die ungeheuren Wassermassen der Meere des Planeten Erde zu einer unerschöpflichen Energiequelle werden. Die Energie, die im 420.000 Kubikkilometer Deuterium der Ozeane des Planeten Erde gespeichert ist, bei heutigen Energieumwandlung, wird für ca. 10 Milliarden Erdjahren ausreichen. Außerdem ist die Erdkugel selbst eine riesige Wärmeenergiespeicher und birgt ungeheure Energiemengen, die unzählige Male größer sind als die gesamte Energie von Kohlenwasserstoffvorkommen, der wichtigsten Energiequellen von heute. Diese Wärme wird durch zerfallene radioaktive Atomen erzeugt, die vor 4,6 Milliarden Erdjahre als aus den interstellaren Wolken aus der sich unseres Sonne und die Planeten unseres Sonnensystems bildeten, kamen und setzt eine Konvektion in Gang. Durch die Wärme der Konvektion haben alle Landmassen der Erde sich mehrfach zu einem Superkontinent zusammengeschlossen, der jeweils wieder auseinander gebrochen ist. Seit 700 Millionen Erdjahren driften die tektonische Platten auseinander und doch irgendwann werden sich wieder einen Kontinent bilden wie vor 350 Millionen Erdjahren und so fort. Die Lithosphäre ist in Platten unterteilt. Darunter erstreckt sich die mehr als 1200 Grad Celsius wärmere Asthenosphäre, die verformbar ist und wie eine viskose Flüssigkeit agiert.
Die Nutzung von Erdgas als Energieträger hat während der letzten 55 Jahre eine stürmische Aufwärtsentwicklung erfahren und steht heute vor ihrem Höhepunkt. Inzwischen sind bei Erdgas, aber nicht bei Schiefer- und Hydratgas, alle technischen und Transportproblemen gelöst. Das Erdgas weist heute eine gute Mobilität auf. Großkalibrige Pipelines ermöglichen den Transport über große interkontinentale Entfernungen. Als Alternative zu Pipelines steht die inzwischen gut entwickelte Technik der Verflüssigung von Erdgas zur Verfügung, welche den Seetransport von LNG (Liquid Natural Gas) in großen Mengen über weiteste Entfernungen ermöglicht.
Erdgas wird als natürliche Anreicherung – Lagerstätte – unter Tage in porösen Gesteinen angetroffen. Die dort insgesamt physisch vorhandenen und auf Standardbedingungen umgerechneten Mengen von Erdgas, bezeichnet man als gas-in-place (GIP).
Nur ein Teil von Erdgasvorräte ist technisch und wirtschaftlich gewinnbar. Dieser Teil stellt die Reserven dar. Der derzeit gewinnbringend erzielbare Grad der Ausbeute liegt für Erdgas zwischen 60 % und 90 % des GIP. Die Klassifizierung der Reserven erfolgt nach der SPE-Richtlinien vom 27.02.1987:
I. Sichere (nachgewiesene Reserven = proved)
Ia Entwickelte Sichere (developed)
Ib Nicht entwickelte sichere (undeveloped)
II. Wahrscheinliche (vermutlich erschließbare Reserven = probable)
III, Mögliche (vielleicht erschließbare Reserven = possible)
IV. Spekulative (nicht durch Bohrungen nachgewiesen und werden daher nicht als eigentliche Reserven registriert)
Das Berechnen und Buchführen von gas-in-place (GIP) und verbleibenden Reservemengen bildet die operative Basis im Fördergeschäft der Erdgasindustrie. Letztlich aus der Einschätzung der vorhandenen Reserven werden die Vorstellungen hinsichtlich der Fördererwartung, der nötigen Produktionsbohrungen und der für die Entwicklung einer Fördertätigkeit erforderlichen Investitionen abgeleitet.
Der Reservebestand ist kein direktes Maß für die Wertschöpfungskapazität eines Produktionsvorhabens. Mögliche Erlöse und Gewinne aus vorhandenen Reserven werden in der Reservebilanz selbst nicht betrachtet. Sie beinhaltet Mengen und nicht Werte. Für jedes Förderprojekt muss daher individuell eine dynamische Wirtschaftlichkeitsrechnung unter Zugrundelegung einer Kosten- und Preisprognose über viele zukünftige Jahre hinweg ermittelt werden. Ein zunehmender Kapitaleinsatz bei der Aufsuchung, Entwicklung und Ausbeutung von Erdgaslagerstätten sowohl im terrestrischen als auch im marinen Bereich erfordert eine möglichst intensive Quantifizierung der damit verbundenen finanziellen Risiken.
Als Kriterien der Entscheidung dienen primär die bekannten Zielgrößen der dynamische Wirtschaftlichkeitsrechnung d.h. die Ergebnisgrößen Kapitalwert, Netto-Rentabilität und Liquidationsperiode die auf dem Überschuss nach Steuer basieren, um Unterschieden in der Besteuerung Rechnung tragen zu können.
Ein vertraglicher Sonderfall für die Ausbeutung von Erdgaslagerstätten zwischen Konzessionsinhaber und Erdgasgewinnungsfirma ist das „Exploration and Production Sharing Agreement“ (EPSA). Hier werden die nach Abzug der royalty-Anteile verbleibenden Fördermengen aufgrund eines vertraglich definierten Schlüssels verteilt. Ein Teil wird als profit-gas bezeichnet. Er unterliegt direkt dem Verteilerschlüssel. Eine weiterer Teil der Nettoförderung, das sogenannte cost-recovery-gas, dient der Rückgewinnung des getätigten finanziellen Aufwands für Exploration und Entwicklung der Erdgaslagerstätte. Ist nicht alles cost-recovery-gas für diesen Zweck genutzt, wird die verbleibende Gasmenge – das excess-cost-recovery-gas – wieder den Vertragspartnern zugewiesen, möglicherweise nach einem anderen Schlüssel als das profit-gas.
3. Hypothesen und Theorien über die Entstehung von Kohlenwasserstoffe
Über die Entstehung von Kohlenwasserstoffe und ihre Ansammlung in Lagerstätten hat es zahlreiche Hypothesen und Theorien gegeben. Darunter auch solche, die in der Entstehung und Akkumulation einen ursächlichen Zusammenhang sahen, oder auch solche, die einen anorganischen Ursprung behaupteten und noch behaupten.
Für die Theorie der biotischen (fossilen) Entstehung der Kohlenwasserstoffe spricht das Auftreten von Pristan und Phytan (Kohlenwasserstoffe isoprenoider Struktur), die sowohl in rezenten Sedimenten als auch in vielen anderen Kohlenwasserstoffe nachgewiesen werden können. Das gleiche gilt für den Nachweis von relativ hoher Konzentration von pentacyclische Triterpenen und Sterinen, die auf zwei wichtige Verbindungsklassen schließen lassen, die als Abbauprodukte der pflanzlichen und tierischen Lipide anzusprechen sind. Nach dieser Theorie, bei normalem Gradienten (ca. 3 Grad Celsius je 100 Meter Teufe) ist die Erdölbildung jenseits 5.000 Meter Teufe unmöglich und Erdöllagerstätten jeweils 4.000 Meter Teufe nur in Ausnahmefällen zu erwarten sind.
Das das Erdöl leichter als das umgebende Gestein ist, kann dieses nur nach oben bewegen und nicht absinken. Anders ist dies beim Erdgas, das unter höheren Temperaturen auch in größeren Teufen (bis über 10.000 Meter Teufe) generiert und akkumuliert werden kann.
Wie ist es aber zu erklären, dass die Erdölfirma BP vor einigen Jahren im Golf von Mexiko eine Erdöllagerstätte in 10.500 Meter Teufe durchbohrt hat? Entsteht vielleicht das Erdöl abiotisch und steigt deshalb aus größeren Tiefen auf? Nach neue Auffassungen vermutete man, analog der Stoffzustände Lithosphäre-Hydrosphäre-Atmosphäre, dass der innere Erdkern (2.400 km Dick und 6.000 Grad Celsius Warm) aus Plasma, in einem metallischen Zustand, besteht und aus einem äußeren Erdkern 2.200 km dick aus Gas umhüllt wird. Darüber liegen der innerer und äußerer Erdmandel 22,5 km und 65 km dick aus festem Gestein die von der Erdkruste 48-60 km dick umhüllt werden. Wenn die Kohlenwasserstoffe abiotisch und immer wieder neu in oberen Erdmandel entstehen sollten, steigen diese über die Spreizungs- und Subduktionszonen und füllen die poröse Vorratsgesteine. Ziemlich gewagt wäre also auch folgende Hypothese möglich:
„Im inneren Erdkern findet, verbunden mit der radioaktiven Beta-Zerfall, vornehmlich die Aufnahme von Energie aus dem kosmischen Neutrinofeld und die Materialisation zu Elementarteilchen statt. Im äußeren Erdkern entstehen daraus die unterschiedlichsten Gase, die unter dem Einfluss des externen Druckes einer ständigen Veränderung unterworfen sind. Zufallsprodukte und chemische Reaktionen lassen flüssige Materie entstehen, die als Folge in den Erdmandel gedrückt und dort als zähe heiße Masse langsam umgerührt wird. Flüssige Entstehungsprodukte sind z.B. juveniles Wasser, dass die Ozeanen aus dem Erdinneren speist, oder Erdöl und Erdgas, das abgebauten Erdöl- und Erdgasfelder mit der Zeit langsam wieder volllaufen lassen oder völlig unerwartet neben in porösen Sandgesteine auch in Rissen der kristallinen Gesteine auftreten können“.
Diese sehr gewagte Hypothese wird auch durch die Existenz an die steinige Oberfläche des Saturnmondes Titan in flüssigen Zustand wegen der niedrigen Temperaturen befindlichen Kohlenwasserstoffseen von Alkane d.h. aus Methan und Ethan, erhärtet.
4. Die geostrategische Planung für Eurasien
Nach Zigniew Brzezinski, ehemaliger Sicherheitsberater des US-Präsidenten Carter, „ist Eurasien das Schachbrett, auf dem der Kampf um globale Vorherrschaft auch in Zukunft ausgetragen“.
Der globale Erdgasmarkt von heute hat bereits das Erdöl als Energieträger abgelöst ohne es jedoch von der Bildfläche verschwinden zu lassen, nachdem gewisse schwierige Herausforderungen des Erdgastransportes von den Regionen in denen die Erdgaslagerstätten lagerten zu den heutigen Gasmärkten auf denen Erdgas zu unterschiedlichen Bedingungen gehandelt wird, überwunden wurden.
Es ist kein Zufall, dass sowohl in den Erdgasförderregionen als auch in den über das Festland und über das Meer führenden Regionen von Erdgaspipelines mit politischen Krisen belastet waren oder noch sind (Tunesien, Libyen, Syrien, Libanon, Zypern, östliches Mittelmeer, Jemen, Persisches Golf, Ukraine u.a.).
Den Bemühungen der USA war meistens zu verdanken, dass Erdgas zu einer ziemlich formidablen Waffe wurde. Das Hauptziel der USA, im Rahmen deren geostrategischer Planung für Eurasien, sieht vor, Russland als Erdgaslieferant aus Europa verschwinden zu lassen, seine Präsenz überall herunterdrücken und die Entwicklung einer Erdgaskooperation zwischen Europa und Russland zu verhindern.
Deshalb ist auch das vor lange Zeit vorgesehene „Erdgas Exporting Countries Forum“ in Doha zwischen Russland und Katar bisher wirkungslos geblieben. Katar bzw. Exxon Mobile Corporation, Shell und Total, zusammen mit Iran, ist Besitzer des größten Erdgasfeldes der Welt (North West Dome Khuff im Persischem Golf) und strebt an von allen Erdgasmärkten mit Dumping Erdgaspreisen Russland zu isolieren. Katar, das kolossale Erdgasvorräte vorweisen kann, ist bereits mit der Aufstellung von LNG – Anlagen und der Planung von Entgasungs- Terminals in der Türkei, Großbritannien, Niederlande u.a., für Russland zu einer ernsthafte Bedrohung geworden.
Die Rolle von Katar in den bewaffneten Konflikten in Nordafrika und Nahost ist nicht rein zufällig. Saudi-Arabien soll das Erdöl und dessen Transportwege, der Katar das Erdgas und dessen Lieferungen kontrollieren. Was Saudi-Arabien mit seinen Erdölexporteinnahmen nicht an dollarisierten Vermögenswerten spart, wird zum Kauf von US-Waffenexporten im Wert von Hunderten von Milliarden Dollar ausgegeben.
Das gehört zu der gleichen Strategie, die die USA in Irak und Syrien verfolgt haben. Syrien war und ist noch in dieser Konfiguration ein lokaler Kampfschauplatz d.h. eine gleichzeitige Lösung mehrerer Probleme, Sowohl für Saudi-Arabien als auch für Katar ein empfindlicher und gefährlicher Punkt ist die Meeresenge von Hormus. Wenn diese von Iran für längere Zeit blockiert wird, bricht die Wirtschaft von Saudi-Arabien und Katar und die europäische in Folge zusammen. Ein alternativer Korridor, trotzt der misslungenen Vernichtung des Assad-Regimes, bleibt weiterhin Syrien. Hier könnten im Eiltempo Erdgaspipelines gezogen werden die Erdgas bis zur Küste des Mittelmeeres transportieren. Alle Pipelineprojekte über den Nahe- und Mittelosten die geplant sind, stellen automatisch für Russland direkte Konkurrenz dar. Folgende Optionen kommen in Frage:
1. Katar (North Field)-Kuweit-Bagdag-Derik-Iskenderum
2. Katar (North Field)-Dhahran-Saudi Arabien-Yanbu (Rotes Meer)
3. Katar (North Fielf)-Kuweit-Irak-Syrien (Tartus) 4. Katar (North-Field)-Assaluyen (Iran)-Basht (Iran)-Astara (Azerbaijan)-Anschluss an Nabucco.
5. Katar (North Field)-Assaluyen (Iran)-Arak (Iran)-Sannnandaj (Iran)-Kirkut (Irak)-Al. Hadithan (Irak)-Tartus (Syrien)
Und nun zu den sogenannten gigantischen Erdgaslagerstätten des östlichen Mittelmeeres. Mit Ausnahme des Tiefsee-Erdgasfeldes Aphrodite (GIP = 140 Milliarden Kubikmeter) nahe der Küste Zyperns und der israelischen Erdgasfelder Leviathan (GIP = 6,2 Billionen Kubikmeter) und Tamar (GIP = 300 Milliarden Kubikmeter), sind alle anderen Erdgasreserven nicht durch Untersuchungsbohrungen nachgewiesen und daher können die südlich von Kreta vermuteten Erdgasreserven nach SPE-Richtlinien nicht als eigentliche Erdgasreserven registriert werden. Sie sind lediglich hypothetische (spekulative) Reserven, die aufgrund von Messungen, geologischen Erfahrungen, regionalen Vergleichen von der Oberfläche her vermutet werden aber nicht für Entwicklungsentscheidungen herangezogen werden können.
Die Streitereien zwischen der Türkei, Hellas und Zypern um den Besitz der spekulative Erdgasreserven in den neutralen Gewässern des östlichen Mittelmeeres werden erweitert durch einen neuen Konflikt zwischen der Türkei und Israel, weil die entdeckten Erdgasfelder Tamar und Leviathan sich nah der maritimen Grenze zum Libanon d.h. nah in Einflussbereich der Türkei befinden, die eine von der USA und Russland anerkannte Regionalmacht ist. Israel hat Interesse Gas aus dem Erdgasfeld Leviathan nach Europa zu exportieren und zusammen mit Zypern und Hellas die EastMed Pipeline mit einer Länge von 1.900 km über Zypern, Kreta nach Italien zu bauen und mitzufinanzieren.
Hellas wird auch wenn Erdgaslagerstätten südlich von Kreta durch Untersuchungsbohrungen entdeckt werden, nicht durch die EastMed Pipeline profitieren. Hellas hat längst seine nationale Souveränität vollständig verloren und ist sowohl finanziell als auch technologisch nicht in der Lage, sich bei der Gewinnung von Erdgasvorkommen zu beteiligen und zwangsweise wird es gezwungen sein, statt eines EPSA-Vertrages ein Konzessionsvertrag anzunehmen d.h. es wird nur Steuereinnahmen haben. Für diese lohnt es sich nicht, blutige Kriege mit der Türkei zu riskieren.
Es darf nicht in Vergessenheit geraten, dass wegen des Kampfes um die Erdöllagerstätten von Mossul und das Gerangel der europäischen Großmächte um das Erbe des kranken Mannes von Bosporus, der blutige Hellenisch-Türkische Stellvertreterkrieg von 1919 bis 1922 ausgebrochen wurde, der Hellas in den Ruin führte. Der sogenannte Feldzug der Hellenen endete mit einer katastrophalen Niederlage.
Für die spekulativen Kohlenwasserstoffvorkommen des östlichen Mittelmeeres und südlich von Kreta wird wiederholt werden, das, was das Orakel Pythia von Delphi bei der Frage der Athener (Herodot, Buch 7, Kapitel 140) ausdrückte:
„Zittern und bebend vor Furcht und hoch von der Dächern herunter rieselt schwärzlich das Blut und deutet auf kommendes Unglück. Nun geht hinaus und haltet euch brav, wenn das Unglück hereinbricht“
Für Hellas wäre angebracht in Südkreta eine Solar-Tower-Anlage zu installieren, die neben der eigene Energieerzeugung auch die erzeugten Hochtemperaturprozesswärme benutzt, um diese in chemische Energie (Reaktionsenthalpie) durch den endothermischen Prozess der Reformierung des Methans von Erdgas mit Wasserdampf zu einen Synthesegas umzuwandeln.
Dieses Gas kann über große Entfernungen ohne Wärmeverluste transportiert werden. In Verbrauchernähe erfolgt die Rückwandlung der exothermen chemischen Reaktion der Methanisierung des Synthesegases mit Hilfe von Methanisierungskatalysatoren und anschließend die Nutzung der erzeugten Hochtemperaturwärme von 650-700 Grad Celsius.
Das System der Solar-Tower-Anlage basiert auf die Temperaturunterschiede der Turmspitze und der Bodennähe. Die Sonnenstrahlen erwärmen Luft unter einem lichtdurchlässigen Kollektordach, die dann aufgrund des entstehenden Dichteunterschieds zwischen der warmen Luft unter dem Kollektordach und der kälteren Untergrundluft an der Basis der Solar-Tower-Anlage auf eine im Mittelpunkt des Kollektordachs stehende Röhre zuströmt. In dieser Röhre steigt die Luft auf. Die Luftströmung sorgt dann dafür, dass am Boden der Röhre eingebaute, modifizierte Kaplanturbinen angetrieben werden, um über Generatoren elektrischen Strom zu erzeugen. Eine detaillierte Ausarbeitung wurde vor Jahren vom Verfasser an die Behörden von Kreta vorgelegt und ist bis heute ohne eine Antwort geblieben.
Obwohl die USA selbst keine strategische Erdgasreserven besitzen, ihr Fracking-Erdgas ist kurzlebig und teuer mit der Nabucco-Erdgaspipeline nach Europa und unter Umgehung Russlands planen seit langem 31 Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich, über die Türkei, Bulgarien, Rumänien und Ungarn bis Österreich zu transportieren. Das Projekt (3300 km Gesamtlänge, bestehend aus 2.000 km durch die Türkei, 400 km durch Bulgarien, 460 km durch Rumänien, 390 km durch Ungarn und 46 km durch Österreich. Dieser Pipeline kommt nur schleppend voran, weil die vorgesehenen Erdgaslieferanten Azerbaidschans und Kasachstans die notwendige Erdgasmengen nicht liefern können. Die vorgesehen 31 Milliarden Kubikmeter pro Jahr sollen durch die Erdgaslieferungen aus Iran, Irak und Ägypten erreicht werden.
Der Bau der russischen Pipelines Nord Stream und South Stream durch die Ostsee nach Deutschland hat, strategisch gesehen, zusammen mit der Annektierung von Krim, den künftigen Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine schweren Schaden zugefügt. Russland ist nicht mehr in der Lage, die ganze Tragweite solcher Vorgänge einzuschätzen.
Dr. Georg Chaziteodorou
Literaturverzeichnis
- Chaziteodorou G. Energieperspektiven der Welt von Morgenberbau 3/94, S. 113-118
2. Chaziteodorou G. Die Eroberung des Meeresbodens bergbau 12/88, S. 533-540
PD Dr.-Ing. Georg Chaziteorou Bleibergweg 114
D-40885 Ratingen
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E-Mail: chaziteo@t-online.de
Ich habe das vor 8 Jahren prophezeit Amerika reißt sich den Orient unterm Nagel ausser saudiarabien und kartar weil sie alle unter eine Decke stecken die wenigsten wissen das die saudische Prinzen Familie jüdische Vorfahren habe wie erdogan forscht selber nach
Wer sich das Bild ansieht, sieht dass es BUllshit ist. Der Pipeline von Katar geht durch Saudi, Jordanien, Syrien und dann in die Türkei. Und wohin und vor allem wie Soll der Pipeline von syrien aus führen. Und wieso baut dann Russland ein Pipeline mit der Türkei wenns doch ungewollt ist.
Amerika hat 4 Länder zerstört für gas pipline. Europa Soll unabhängige von Russland werden.
Mann Mann, das ist nicht Amerika persönlich ,die normalen Bürger haben es dort auch nicht einfach .Das sind die Hyänen die sich dort festgestzt haben
Darum ging es dem Westen von Beginn an. Und deshalb hat man Terroristen unterstützt um das Land ins Chaos zu stürzen und Assad zu beseitigen. Dank Russlands und Iran hat es nicht funktioniert. Und alle anderen Länder haben dort nichts verloren.