Nawalny-Affäre: Die im Dunkeln sieht man nicht

Frank W. Haubold
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In der Nawalny-Affäre tut Kanzlerin Merkel, was diejenigen erwarten, die ihre Macht stützen. Die entscheidende Frage lautet also wie immer: Wem nützt es?

 

Dieser Wladimir Putin muss ein sehr dummer Mensch sein. Zuerst lässt er einen (zumindest im Westen) bekannten „Kreml-Kritiker“ mit einem ebenso bekannten Kampfstoff (Skripal-Affäre) vergiften, und als das Opfer überlebt, lässt er es ausgerechnet nach Deutschland ausfliegen, damit dort das Gift nachgewiesen und er als Schuldiger gebrandmarkt werden kann. Das klingt ziemlich blöd, nicht wahr, aber genau dieses Narrativ verbreiten bundesdeutsche Politiker und Medien derzeit mit großem Eifer und in vollem Ernst.

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Über die Motive der Schreiberlinge in den bundesdeutschen Redaktionsstuben muss man nicht diskutieren. Die schreiben wie immer das, wofür sie bezahlt werden, egal, ob es glaubwürdig ist oder das Gegenteil. Wenn die Ungereimtheiten dieser hanebüchenen Geschichte jedoch bereits einem harmlosen Provinzschriftsteller wie mir sofort ins Auge fallen, wieso dann nicht Frau Merkel oder wenigstens ihren Beratern? Oder glaubt die Bundeskanzlerin im Ernst, dass die russische Führung derart unbedarft agiert?

Merkel tut, was von ihr erwartet wird

Natürlich nicht, lautet die einzig plausible Antwort, aber sie hat wohl keine andere Wahl. Die Kanzlerin mag nicht besonders klug sein, aber sie weiß durchaus, wem sie ihre Langzeitkanzlerschaft und das Wohlwollen der internationalen Finanzwelt und Medien verdankt, die sie laut „Time“ sogar zu „mächtigsten Frau der Welt“ ausrufen ließen, worüber in den Zirkeln der Macht herzlich gelacht worden sein dürfte. Und sie ahnt vermutlich auch, dass ihre Karriere blitzartig zu Ende sein könnte, würde sie sich als unbotmäßig erweisen.

Folglich handelt sie wie gewünscht und erwartet. Nur so ist die federführende Rolle der Bundesrepublik bei der Verhängung der Sanktionen gegen Russland im Gefolge der Ukraine-Krise zu erklären, die Russland kaum geschadet haben, wohl aber der bundesdeutschen Wirtschaft, in der Zehntausende Arbeitsplätze verloren gingen. Nur so ist die Unterstützung der dschihadistischen Rebellen in Syrien im Rahmen der „Freunde Syriens“ (ein Euphemismus, der seinesgleichen sucht) und die nachfolgende Flutung unseres Landes mit Zuwanderern aus tribalistischen Gewaltkulturen zu erklären, von denen 70 Prozent bei der Einreise ihre Identität verschleierten.

Nichts davon lag und liegt im Interesse der Bundesrepublik und ihrer Bürger, ganz im Gegenteil. Aber in einem Gemeinwesen, in dem die vorgeblich vierte Gewalt so gut wie ausschließlich Regierungspropaganda betreibt, werden solche Fehlleistungen entweder totgeschwiegen oder sogar zu humanitären Heldentaten verklärt.

Nord Stream 2: Will a new EU law kill Russia's gas pipeline? | DW News - YouTube
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Es geht um Nordstream 2

Und so werden Frau Merkels unverblümte Schuldzuweisungen an Russland auch heute von Spiegel, BILD & Co. ausgiebig bejubelt. Und natürlich kommen sofort auch die sattsam bekannten Transatlantiker und Ostlandreiter von Norbert Röttgen bis zu den „Grünen“ zu Wort und fordern, dass die Gasleitung Nordstream 2 umgehend gestoppt wird, was mit einiger Wahrscheinlichkeit auch der Hintergrund dieser Kampagne ist.

Wer allerdings einen Blick in die (natürlich zensierten) Leserforen wirft, muss ernüchtert feststellen, dass es genügend Geistesriesen gibt, die der Propaganda auf den Leim gehen. Letzteres scheint ein deutsches Dauerphänomen zu sein, das das Land schon mehrfach in die Katastrophe geführt hat. So wie es auch diesmal geschehen wird, leider.

Quelle

Frank W. Haubold  6. September 2020
Rubrik: FalseFlag/PsyOps

2 Gedanken zu „Nawalny-Affäre: Die im Dunkeln sieht man nicht“

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