Die Bildschirme

Caitlin Johnstone

Wir sind umgeben von Bildschirmen voller Stimmen, die uns immerzu anlügen, und die Experten wundern sich, warum wir die ganze Zeit so übergeschnappt und schlecht drauf sind.

 

Originaltitel: The Screens

Die Bildschirme erzählen uns: „Das ist eine völlig normale und vernünftige Art, Dinge zu tun. Es ist völlig normal und vernünftig, die Erde auszurauben und die Luft und das Wasser zu vergiften, in einem Wirtschaftssystem, das unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten einfordert. Leute, die etwas anderes sagen, sind verrückte Wahnsinnige!“ Und die Sozialwissenschaftler fragen sich, warum die Unzufriedenheit und Entfremdung in der Bevölkerung zunimmt.

Die Bildschirme erzählen uns: „Verbringt einfach eure Zeit in dieser Welt damit, die Zahnräder der Maschine zu drehen, und ihr werdet glücklich sein. Die Maschine ist dein Freund. Die Maschine kümmert sich um dich. Arbeite hart, zieh an den Hebeln und schmiere die Zahnräder bis du alt bist, und du wirst Zufriedenheit erlangen“, und dann fragen sie sich, warum wir alle Antidepressiva wie die Süßigkeiten verschlingen.

Die Bildschirme erzählen uns: „Wir müssen Sprengstoff auf die Nation X werfen, weil sie Freiheit und Democracy™ braucht. Wir wissen, dass wir das über Nation Y und Nation Z gesagt haben und das ist schrecklich schief gelaufen, aber das liegt daran, dass es nicht richtig gemanagt wurde. Vertraut darauf, dass es gut und richtig ist, dass die Bürger von Nation X mit Bomben und Kugeln getötet werden“. Und dann fragen sie sich, warum die Leute immer wieder überschnappen und Massenschießereien begehen.

Die Bildschirme erzählen uns: „Du bist verrückt und dumm, wenn du ein funktionierendes Gesundheitssystem willst. Versucht ihr, unsere Milliardäre und das Militär aus dem Geschäft zu drängen?“. Und dann fragen sie sich, warum die Menschen paranoid und wütend werden.

Die Bildschirme erzählen uns: „Seht euch diesen labernden Irren an, der versucht, eine dritte Partei in der mächtigsten Nation der Welt zum Laufen zu bringen! Nur jemand, der zutiefst gräßlich und defekt ist, würde glauben, dass das Zweiparteiensystem uns nicht dient“. Und da fragen sie sich, warum sich jeder entmachtet und ungehört fühlt.

Die Bildschirme erzählen uns: „Natürlich ist es so, wie die Dinge sind; es ist der einzige Weg, wie die Dinge jemals sein können. Jeder, der versuchen würde, einen Teil davon zu ändern, ist entweder psychisch krank oder ein russischer Propagandist“, und sie fragen sich, warum die Menschen abschalten und sich mit Opiaten volldröhnen.

Die Bildschirme erzählen uns: „Alles ist großartig. Es geht allen gut. Alle sind glücklich. Schau, wie glücklich alle in dieser Sitcom sind. Wenn du nicht glücklich bist, dann nicht wegen der Maschine, sondern wegen dir. Die Menschen müssen vor deinem Wahnsinn geschützt werden. Du darfst nicht auf irgendwelchen Bildschirmen erscheinen. Du musst in den Social Media zum Schweigen gebracht werden. Vertraut uns. Vertraue dir selbst nicht. Vertraue nicht diesem wachsenden, nagenden Gefühl, dass alles gefälscht ist und alles, was dir beigebracht wurde, eine Lüge ist. Wir haben dich nie angelogen. Wir wurden noch nie auf frischer Tat ertappt, als wir euch betrogen haben, und haben dann so getan, als wäre nichts passiert. Wir haben dich noch nie manipuliert. Du erinnerst dich falsch an die Dinge, weil du verwirrt bist. Halt die Klappe. Du bist gefährlich. Halt die Klappe. Du bist dumm. Halt die Klappe. Du bist verrückt. Die Maschine ist geistig gesund. Die Maschine ist Freiheit. Hier sind alle gleich. Jeder ist wichtig. Jeder hat eine Stimme. Außer dir.“ Und die Sozialwissenschaftler fragen sich, warum die Menschen ihnen immer weniger vertrauen.

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Die Bildschirme erzählen uns: „Krieg ist normal. Armut ist normal. Die Massenüberwachung ist normal. Die Zensur von abweichenden Ideen ist normal. Massenmedienpropaganda ist normal. Eine Eskalation der Vermögens- und Einkommensungleichheit ist normal. Eine eskalierende Polizeimilitarisierung ist normal. Eskalierende Spannungen zwischen atomaren Supermächten sind normal. Eine drohende ökologische Katastrophe ist normal.“ Und die Leute fragen sich, warum sich alles wie eine Blase anfühlt, die auf einem Kartenhaus balanciert, das auf einer tickenden Zeitbombe errichtet wurde.

Die Bildschirme erzählen uns: „Wahnsinnige Dinge sind vernünftig. Vernünftige Dinge sind verrückt. Oben ist unten. Schwarz ist weiß. Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke. Wenn du anderer Meinung bist, bist du verrückt. Wenn du anderer Meinung bist, bist du ein Gift. Halt die Klappe. Du verseuchst die Herde. Halt die Klappe. Du bist Müll. Halt die Klappe. Du bist eine Krankheit. Halt die Klappe. Halt die Klappe. Halt die Klappe.“

Und die Experten fragen sich, warum die alten Tricks immer weniger psychologischen Anklang finden. Und wir fragen uns, warum es sich langsam so anfühlt, als würden wir aus einem sehr langen und schrecklichen Alptraum aufwachen. Und unsere Herrscher fragen sich in ihren wenigen ruhigen und aufrichtigen Momenten, ob es klug war, ihr Reich auf einem schlafenden Riesen aufzubauen.

Quelle: https://www.theblogcat.de/uebersetzungen/caitlin-johnstone-22-10-2018/

Danke an FritztheCat

Caitlin Johnstone
Rogue journalist. Bogan socialist. Anarcho-psychonaut. Guerilla poet. Utopia prepper. Much work done with assistance from soulmate/brother-in-arms/co-conspirator Tim Foley.

Caitlin Johnstone  24. Oktober 2018
Rubrik: FalseFlag/PsyOps

6 Gedanken zu „Die Bildschirme“

  1. weil die mase von menschen entweder nicht hinhört, oder versteht, alles glaubt was politiker und ms-medien, als wahrheit, völlig normal, zeitgerecht und nicht außergewöhnlich, erachten !!!

  2. „Die Bildschirme erzählen uns: “Alles ist großartig. Es geht allen gut. Alle sind glücklich. Schau, wie glücklich alle in dieser Sitcom sind.“
    Trifft zu 100% auf unseren Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), besonders nachdem seit Juli 2016 den Sender Patricia Schlesinger als Intendantin leitet.
    Ob sie mit Arthur M. Schlesinger, Publizist der New York Times, verwandt ist, ist mir nicht bekannt

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